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von Friederike Schüle

Diese Moderationstechniken sollte jede Führungskraft kennen

Jede:r hat es schon erlebt: man sitzt in einem Meeting, Workshop oder auch Gespräch und man hat das Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken. In diesem Moment hilft grundsätzlich eine kurze Pause. Luft reinlassen, durchatmen, sortieren und dem Kopf Raum geben. Und dann? Moderationstechniken. Wir erleben es in den verschiedensten Situationen, wie wichtig es ist, dass auch wir als Berater und Trainer unterschiedliche Methoden in unserem Methodenkoffer parat haben, um eine Gruppe weiterzubringen. Dabei gibt es nicht die „one fits it all“ Methode, sondern letztlich sucht man sich aus vielen verschiedenen Methoden und der eigenen Erfahrung, die zu der jeweiligen individuellen Situation passende Methode aus. Für uns steht dabei im Vordergrund, dass wir die Gruppe darin unterstützen einen Schritt weiterzukommen, indem wir jede Situation moderativ begleiten können.

In der heutigen komplexen und dynamischen Geschäftswelt ist die Fähigkeit, Diskussionen zu moderieren und Teams zu leiten, zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von Führungskräften geworden. Moderationsskills ermöglichen es Führungskräften, effektiv mit unterschiedlichen Meinungen und Persönlichkeiten umzugehen, Konflikte zu lösen und kreative Lösungen zu finden. Dies begünstigt auch die Wirksamkeit einer Führungskraft.

Hier sind wirksame Moderationstechniken, die jede Führungskraft kennen sollte:

„Crazy 8 Methode“ zum Brainstormen

Diese Methode ist kurz und prägnant und macht es möglich, Ideen und Vorschläge jenseits der alltäglichen Pfade zu generieren. Jede:r Teilnehmende nimmt sich ein Blattpapier, welches so gefaltet wird, dass man acht Felder hat (alternativ acht Zettel oder acht Felder auf einem Board). Der Timer wird auf acht Minuten gestellt, in dieser Zeit dürfen die Teilnehmende pro Feld eine Idee aufschreiben, skizzieren oder malen. Jede:r stellt seine Ideen vor und man kann nachher mithilfe von Dot-Voting abstimmen (siehe unten). Bei „Crazy 8“ wird sichergestellt, dass – im Gegensatz zum üblichen Brainstorming in der Gruppe – alle gleichermaßen zum Zug kommen und tatsächlich auch ungefiltert ihre Ideen formulieren.

„How Might We Methode“ (HMW-Fragen) zur Lösungsfindung

Die „How might we“- Methode ist eine ergebnisoffene Fragestellung zur Entwicklung von Ideen und Lösungen. Mithilfe der „Wie-könnten-wir“-Fragen kann man einen Möglichkeitsraum erkunden und mehrere Lösungsansätze ableiten. Nehmen Sie ein beschriebenes Problem, Herausforderung oder was verändert werden soll und formulieren Sie dieses in einem „How-might-we“ Format. Die HMW-Frage sollte dabei offen genug formuliert sein. Vermeiden Sie zu geschlossene und zu offene Fragestellungen. Sie können mehrere HMW-Formulierungen zu verschiedenen Problemstellungen formulieren. Als nächsten Schritt lassen Sie die Teilnehmenden in 5 Minuten ihre Ideen auf Post-its schreiben. Sobald die Zeit vergangen ist, kleben alle ihre Vorschläge an das Board / Flipchart. Gerade bei Retrospektiven oder Reflexionen kann die Fragestellung zum nächsten Schritt verhelfen. Um die Vorschläge einzugrenzen, hilft das Dot-Voting.

Dot Voting, um eine Entscheidung zu treffen

Sie wollen schnell zu einer Lösung kommen oder eine Rangliste aus mehreren Optionen erstellen? Dann bietet sich das Dot-Voting an. So geht’s: alle Optionen werden jeweils auf ein Post-it geschrieben. Alle Teilnehmende bekommen ein Voting-Dot / Klebepunkt, je nach Anzahl von Optionen auch mehrere, und jeder klebt diesen einfach auf den Favoriten. Sie haben keine Klebepunkte zur Hand? Kein Problem, man kann auch einfach ein Kreuz malen, eine Strichliste anfangen, etc. Wichtig ist: lassen Sie alle kurz vorkommen und ihr „Kreuz“ setzen, das spart Zeit und große Erklärungen.

Themenbearbeitung, Brainstorming und Meinungsabfrage durch Gallery-Walk

Wenn Sie mehrere Blickwinkel zu einem Thema beleuchten möchten, eine ausführliche Reflexion planen oder verschiedene Prozesse definieren wollen, eignet sich der Gallery-Walk. Pro Thema wird dazu ein Flipchart mit relevanter Frage aufgehangen, und die Teilnehmenden werden eingeladen im Raum jedes Flipchart zu bearbeiten, mithilfe von Post-its oder durch direktes Schreiben auf das Flipchart. Es gibt feste Gruppen, die im Rahmen eines festen Zeitfenster an einem Stand verweilen und dann gemeinsam weiter zum nächsten Stand gehen. Machen Sie sich vorab Gedanken, ob es sinnvoll ist, dass sich die Teilnehmenden austauschen, oder ob jede:r die Themen eigenständig in Stillarbeit bearbeitet.

 

Und hier noch eine Idee für eine konkrete Situation: wenn die Emotionen im Meeting mal wieder hochkochen, kann es hilfreich sein, diesen Raum zu geben. Malen Sie auf ein Flipchart eine Figur und ein Herz ein. Stellen Sie eine Frage wie zum Beispiel „Was geht mir im Kopf herum?“, oder „Was geht mir zu Herzen?“. Diese Fragen helfen den Teilnehmenden über das zu sprechen, was sie wahrnehmen und erleben und die Gründe dafür.

Alle Methoden lassen sich wunderbar in Präsenz als auch Remote durchführen. Wenn wir Workshops halten mit offenem Ergebnis nutzen wir gerne eine Kombination aus diesen Methoden. Wir können Ihnen versichern, dass wir bei einer gemeinsamen Zusammenarbeit stets die passende Methode und Intervention mit in das Gespräch einbringen.

leaders@work macht das, was Sie stärkt – aus Erfahrung NEU

Wenn Sie daran interessiert sind, sich oder Ihre Führungskräfte in ihrer Moderationskompetenz zu stärken, kommen Sie mit uns in Kontakt.